Unternehmer-Workshop der „Wirtschaft in Gemeinschaft“ in Mannheim
Von Andrea Fleming
„Mein Wunsch für die Zukunft? Solche Begegnungen wünsche ich mir regelmäig – wenigstens 4 mal im Jahr! “ zieht ein Teilnehmer nach dem Workshop zur „Wirtschaft in Gemeinschaft“ in Mannheim Ende Mai Bilanz.
Knapp 30 UnternehmerInnen und Führungskräfte hatten sich aus verschiedenen Teilen Deutschlands auf den Weg gemacht, um einen frisch gegründeten „Co-Working Space“ am Neckar zu besuchen und vier junge Unternehmer- und Bildungsprojekte mit ihren Herausforderungen und ersten Etappenerfolgen näher kennen zu lernen.
Die offizielle Erföffnung der gemeinsamen Gewerbeinitiative liegt erst ein paar Monate zurück und Michael Zillekens, mit der Röser-Zillekens GmbH einer der Initiatoren des Projektes, erinnerte an die Anfänge vor gut einem Jahr, als man die neue Lagerhalle gekauft und festgestellt hatte, dass Platz für weitere Kleinbetriebe zur Verfügung stünde. Für Elisabetta und Johannes Epping mit Stephan Schwarz die Gelegenheit, den Traum von der eigenen Kaffeerösterei zu verwirklichen und gleich mit einem eigenen Café zu ergänzen. Inzwischen arbeiten sie ein einem „mobilen Café“, mit dem sie auch bei Festen und Märkten parallel ihren „Specialty Coffee“ zubereiten und verkaufen können.
Auch drei junge Ingenieure sind mit ihrem kleinen Büro der „New Engineering“ ebenfalls in den Komplex mit eingezogen. Sie arbeiten im Bereich erneuerbare Energien und genießen den branchenübergreifenden Austausch und die gegenseitige Ermutigung. Vierter Partner des Projektes ist der Starkmacher e.V., eine Bildungs- und Schulungsinitiative, die Stärken und Talente junger Menschen in Europa fördern und vernetzen will.
„Ich bin sehr beeindruckt von der Kompetenz, die ich hier gesehen habe und habe viel gelernt über das Potential des Online-Marketings. Ihr seid mit Euren Projekten wirklich am Puls der Zeit“, zog Theo Naarmann aus Neuenkirchen nach der Besichtigung und den Gesprächen am Vormittag Bilanz. Er ist selbst seit vielen Jahren im Austausch mit anderen Unternehmern, setzt sich für solidarisches und nachhaltiges Wirtschaften im Sinne der „Wirtschaft in Gemeinschaft“ ein. Seinen Molkereibetrieb hat er vor kurzem an seine Söhne übergeben und ist begeistert, wenn er junge Menschen erlebt, die mit einer guten Idee und guter fachlicher Qualifikation den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Wenn er da mit Rat und Ermutigung unterstützen kann, freut er sich. Auch Rüdiger Otto, Bauunternehmer aus Leverkusen, zollte den Jungunternehmern Respekt: „Ich erlebe hier eine große Gelassenheit und Leichtigkeit“.
Alle Beteiligten kamen am Nachmittag in einen engagierten Austausch über Zukunftsperspektiven für junge Menschen, die ein Unternehmen gründen wollen, über das nötige Rüstzeug, das es braucht, um wirtschaftlich bestehen und sich entwickeln zu können und gleichzeitig nicht allein den eigenen Profit, sondern auch die Not und existentiellen Bedürfnisse der Gesellschaft im Blick zu behalten.
Als Netzwerk der Initiative „Wirtschaft in Gemeinschaft“ möchten die Unternehmer und Führungskräfte in Zukunft regelmäßig zusammenkommen für einen branchenübergreifenden Austausch und wünschen sich geistlichen Input speziell für ihre Zielgruppe. Sie suchen die Kooperation mit anderen Netzwerke und wollen sich in ihrem Engagement für ein solidarisches und auf Gemeinschaft orientiertes Wirtschaften gegenseitig unterstützen. Der Blick über den eigenen – auch nationalen – Tellerrand sei dafür unerlässlich.
Eine Kooperation mit dem Starkmacher e.V. für die internationale Vernetzung und die Förderung und Schulung von Jungunternehmern erschien allen Beteiligten sehr sinnvoll und soll ausgebaut werden.